Barfuß Gehen und Klettern

Viele Besucher sind über die Suche nach „barfuß Klettern“ auf meinen Blog gestoßen, darum möchte ich das Thema nun noch ein wenig näher erläutern.

Ich laufe sehr gern barfuß und habe auch kein Problem damit, wenn die Temperaturen nur wenig über 10°C liegen. Ungern laufe ich ohne Schuhwerk in der Stadt oder auf befestigten Wegen. Ich meide damit die Gefahr in Scherben zu treten und bevorzuge die dämpfende Wirkung der Schuhsohlen auf harten und steinigen (Straßen-)Belägen. Waldböden, Wiesen und unbefestigte Wege finde ich hingegen sehr angenehm. Auch hier piekst es gelegentlich, doch das können meine Füße in der Regel gut ausgleichen. Ich laufe dabei vorsichtig und setze meine Füße ganz bewusst, vor allem mit schwerem Kletterrucksack. Am wichtigsten finde ich darauf zu achten, dass ich beim Heben und Weitersetzen der Füße nicht an einem Stein oder einer Wurzel hängen bleibe oder mir eine Zeh einhaue, denn das ist dann sehr schmerzhaft. Darum schaue ich beim Laufen auf den Boden und achte darauf, wo ich hintrete.

Üblicherweise setzt man seinen Fuß beim laufen mit der Ferse auf. Dies ist aber für unser Knochengerüst hart und ungesund, weshalb wir dämpfendes Schuhwerk tragen. Wenn ich barfuß laufe merke ich deutlich, dass ich auf den Fußballen laufe, wodurch sich meine Fußmuskulatur stärkt und feinfühliger wird. Dies verringert dass Risiko von Stürzen in unwegsamen Gelände mit und ohne Schuhwerk. Genauso beugt barfuß Gehen Fußschäden wie Senk-, Spreiz- und Plattfuß vor.

Nun aber endlich zum barfuß Klettern:

Früher wurde deutlich mehr als heute barfuß geklettert. Das liegt aber überwiegend daran, dass es noch keine (geeigneten) Kletterschuhe gab. Selbst sehr schwere Wege wurden z.B. durch Bernd Arnold geklettert und sogar erstbegangen. (Foto der Junge Bernd Arnold barfuß kletternd)

Wenn man es nicht gerade extrem gewohnt ist barfuß zu klettern, sollte man schon abwägen an welchem Fels man keine Schuhe anzieht. Allgemein würde ich sagen, dass bei spitzen Strukturen und scharfkantigem Fels oder sehr kleinen Tritten die Kletterschuhe der blanken Haut vorzuziehen sind.

Aus Erfahrung kann ich aber nur vom Sandstein sprechen. Hier entscheide ich mich anhand der Schwierigkeit und der Felsstruktur des Weges. Leichte Wege mit großen Tritten klettere ich immer barfuß. Besonders vorteilhaft ist es dann, wenn die Tritte sandig sind, dann merke ich genau, wenn noch rolliger Sand unter meinen Füßen ist und ich den besser wegputzen sollte.

Mir sind die Haftreibungswerte weder von Hornhaut noch vom Gummi der Kletterschuhsohlen bekannt, aber ich kann mir vorstellen, dass Kletterschuhe auf den meisten Felsoberflächen besser haften. Hingegen hat man natürlich barfuß auf jeden Fall ein besseres Gefühl für den Tritt.

Grundlegend gibt es das Problem, wenn man lang auf kleinen Tritten stehen muss (um z.B. eine Sicherung zu legen oder weil man nicht weiter kommt) fangen an die Füße weh zu tun, das ist aber unabhängig davon ob Barfuß oder nicht.

Wenn ich barfuß klettere, dann tu ich das aus Bequemlichkeit. Meine Kletterschuhe sind recht eng, sodass ich nur die nötige Zeit darin verbringen möchte. Ist nun ein Weg zum barfuß Klettern geeignet, so erspare ich mir das An- und Ausziehen und „schmerzende“ Füße durch die engen Schuhe.

Alles in Allem ist es Geschmackssache und eine Frage der Gewöhnung. Lasst euch also nix einreden, Ihr müsst Euch für Euch und nur für Euch entscheiden.

Ein Kommentar zu „Barfuß Gehen und Klettern

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